Die Wartezeit war nicht lang, die Freude umso größer, als die Schülerinnen und Schüler der Adolf-Reichwein-Schule in Marburg nach drei Monaten ihre Freundinnen und Freunde aus dem Jugenddorf Ayanot nun Deutschland zeigen konnten. Auch dieser zweite Teil der Projektrunde 2022/23 stand unter dem Motto: „Hüte deine Welt, Kind!“
Das Zitat stammt aus einem bekannten israelischen Schlager und wurde wieder vor allem mit Fragen um aktuelle Herausforderungen für unsere Zukunft und die Demokratie gefüllt – „Demokratie in Progress“. Israel und Deutschland weisen als moderne Demokratien viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede auf. In Israel ist die Veränderung des politischen Systems ein hochaktuelles Thema, während Deutschland sich immer wieder mit Gefahren und Schwächen des Systems konfrontiert wird. Demokratie ist kein starres Konzept, sondern entwickelt sich stetig weiter – Demokratie in Progress. Junge, interessierte Menschen, die sich für die Demokratie engagieren, sind deshalb notwendiger denn je.
Während des Ausflugs in die Landeshauptstadt Berlin besuchten die israelischen und deutschen Schüler und Schülerinnen unter anderem den Bundestag. Bei einem Treffen mit dem Bundestagsabgeordneten Sören Bartol entwickelte sich eine lebhaften Debatte über das hochaktuelle Thema politischer Systeme und den Herausforderungen, denen sie sich gegenübersehen.
Im interaktiven Museum „Futurium“ konnten die Jugendlichen dann auf spielerische und spannende Weise Ideen für zukünftige Konzepte des Arbeitens, Lebens und Wohnens kennenlernen und sogar eigene entwickeln.
Der Besuch des Jüdischen Friedhofs Weißensee und des Jüdischen Museums, aber auch das gemeinsame Feiern des Schabbats ermöglichte den deutschen Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die jüdische Kultur, während die israelischen Jugendlichen das vergangene wie das moderne deutsche Judentum kennenlernten.
Ein wertvoller Einblick für unsere Demokratie, um Vorurteile zu bekämpfen, auch durch die Vermittlung von zukünftigen Multiplikator*innen.
Das Projekt wurde verwirklicht mit Förderung von ConAct und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.